Mai 082013
 
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4 – 150 – 45 – 14 sind die wesentlichen Eckdaten der aktuellen scil Trendstudie, wie bereits in meinem ersten Blogbeitrag angemerkt. Es ist die Trendstudie N°4, die scil zu den Herausforderungen des Bildungsmanagements in Unternehmen durchgeführt hat. 150 Experten aus unterschiedlichsten Unternehmen haben sich daran beteiligt und es uns so ermöglicht, die Ergebnisse zu gewinnen. 45 Themen wurden zur Diskussion gestellt und 14 offene Fragen platziert.

In den letzten Wochen wurden die Ergebnisse der einzelnen Gestaltungsfelder kompakt einzeln vorgestellt. Der 110seitige Bericht kann zu einem Preis von 120 CHF (zzgl. MwSt) per Email an bezogen werden.

Was sind nun aus unserer Sicht DIE Trends basierend auf der Studie? Für uns sind es diese fünf:

  1. Professionalisierung des Bildungsmanagements
  2. Learning Leadership: Die lernförderliche Rolle von Führungskräften stärken
  3. Aktive Gestaltung der Lernkultur
  4. Neue Technologien und informelles Lernen in ein stimmiges didaktisches Gesamtkonzept („Lernlandschaften“) integrieren
  5. Informelles Lernen als wichtige Lernform integrieren und fördern

Diese Themen werden wir in den kommenden Monaten verstärkt weiter verfolgen. U.a. werden sie auch auf dem scil Kongress thematisiert. Und wie gewohnt informieren wir Sie zu interessanten Neuigkeiten in den Themenfeldern hier im Blog.

Apr 222013
 
Gravatar_ChristophMeier

Mario Vaupel (Steinbeis Universität & L21st Consulting) hatte scil eingeladen, im Rahmen einer Special-Interest-Gruppe (SIG) der European Foundation for Management Development (EFMD) über unsere aktuellen Arbeiten zu berichten. Mitglieder der SIG sind vor allem leitende Personen aus der Personalentwicklung / Führungskräfteentwicklung von Unternehmen wie z.B. Allianz, Credit Suisse, Deutsche Telekom, Metro oder SwissRe. Die SIG arbeitet seit etwa einem Jahr am Thema „Leadership Development 2.0“ und dieses „Corporate Advisory Seminar“ stellte die Abschlussveranstaltung für die Arbeitsgruppe dar.

Das von der Gruppe bearbeitete Themenspektrum ist breit und reicht von der strategischen Agenda für Leadership Development 2.0 bis zur Frage nach dem „Business Impact“. Entsprechend breit waren auch die Fragen und Thesen, die in dieser Runde diskutiert wurden. Unter anderem wurden die folgenden Aspekte behandelt:

  • Strategische Ausrichtung:
    Welche Kompetenzen und „mindsets“ sind für die Umsetzung der Unternehmensstrategie von besonderer Bedeutung und müssen entsprechend bei Leadership Development 2.0 besonders berücksichtigt werden?
  • Funktionsübergreifende Arbeit:
    Führungskräfteentwicklung kann nur dann Wirkung entfalten, wenn sie mit anderen Funktionen (z.B. andere HR-Funktionen oder Organisationsentwicklung) verzahnt ist.
  • Entwicklungsansatz:
    Leadership Development 2.0 beinhaltet eine Verschiebung von der Entwicklung einzelner Führungskräfte hin zur einer stärkeren Ausrichtung auf die Gesamtorganisation und Aspekte der Unternehmenskultur.
  • Methoden:
    Klassische Seminarmethoden werden nach wie vor am häufigsten eingesetzt; die Umsetzung von Modellen wie 70:20:10 [Verweis] in der Führungskräfteentwicklung erfordert neue Ideen und Lösungen.
  • Lernkultur:
    Leadership Development 2.0 beinhaltet eine aktive Rolle der beteiligten Führungskräfte – die als Lernende mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen aber auch für das Lernen ihrer Mitarbeitenden übernehmen.

Karlheinz Schwuchow (CIMS, Hochschule Bremen) war ebenfalls für einen kurzen Input zu dieser Abschlussveranstaltung eingeladen. Er griff in seinem Beitrag zu „Next practices in leadership development“ unter anderem die These von Barbara Kellermann („The end of leadership“) auf, dass die Fokussierung auf einzelne Führungspersonen ein Auslaufmodell ist und statt dessen die Führung im Team wichtiger wird: „The balance of power has shifted, with leaders becoming weaker and followers stronger.“ Entsprechend muss sich auch die Führungskräfteentwicklung von einer Ausrichtung auf Sachkompetenzen hin zu einer Ausrichtung auf Interaktionskompetenzen weiterentwickeln: „the power is in the interaction.“ Auch Karlheinz Schwuchow griff den Aspekt der Verschiebung von einer Ausrichtung auf die Entwicklung von einzelnen Personen hin zur Organisationsentwicklung auf („build leadership cultures rather than individual programs“) und er verwies auf eine aktuelle Studie, der zufolge die Kompetenzen „managing innovation in multicultural settings“ und „collaborating with peers from multiple cultures“ die deutlichsten Korrelationen mit betrieblichen Leistungsindikatoren aufweisen.

Im Mittelpunkt unseres Beitrag von scil Stand ein kurzer Bericht zu ausgewählten Ergebnissen der aktuellen Trendstudie zu Bildungsmanagement und zu den Ergebnissen unserer Fallstudien zu „Informelles Lernen als Führungsaufgabe“:

 

Trends in Learning Management – Leaders as facilitators of learning from scil-info

 

Apr 052013
 
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Das Gestaltungsfeld Kultur ist nach der Strategie das zweitwichtigste in der Studie. Innerhalb dieses Themenfeldes ist die Einbindung von Führungskräften ins Lernen am bedeutsamsten. Führungskräfte sind wieder verstärkt gefordert. Es wurde auch die Frage nach der Bedeutung einer Erhöhung des Wissensaustauschs des Unternehmens mit der externen sowie der internen Umwelt und den Mitarbeitenden untereinander gestellt. Die Erhöhung des Wissensaustauschs des Unternehmens wird seit 2006 immer weniger wichtig eingeschätzt, daneben nimmt auch der Realisierungsgrad konstant ab. Dementgegen kommt der Erhöhung des Wissensaustauschs der Mitarbeitenden untereinander eine deutlich höhere Bedeutsamkeit zu. Im Realisierungsgrad steht es dem Wissensaustausch des Unternehmens noch leicht nach. Nachdem das Thema Lernende Organisation 2010 als hoch brisantes Thema eingeschätzt wurde – das einzige kulturelle Thema, das damals einen Bedeutsamkeitsanstieg verzeichnete – hat es jetzt etwas an Bedeutung verloren. Allerdings wird es zunehmend als realisierbare Vision eingestuft. Neu aufgenommen wurde die Frage nach der Bedeutsamkeit der Förderung von Lernkultur im Unternehmen. Auf Anhieb landete es auf unten den Top 10 Themen, was eine hohe Relevanz bescheinigt und viele Bezüge zu den anderen kulturellen Herausforderungen darstellen lässt.

Feb 222013
 
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Die Studie “What do Corporate Directors and Senior Managers Know About Social Media” (2012) von Conference Board und dem Rock Center for Corporate Governance an der Stanford University durchgeführt, untersucht das Social Media Verhalten von Führungskräften (Umfang der Teilnehmendengruppe > 180 Führungskräfte).

Hier ein paar ausgewählte Ergebnisse:

  • “over 60% of respondents reported using it in some way in their personal life, with over 82% saying that they use it specifically to keep up with activity of friends and acquaintances. For professional and business uses, the overall percentage of CEOs using social media increases to 70.8%, with over 76% using it to keep up with the activities of professional associates and contacts”.
  • Die Ergebnisse zeigen je nach Technologie/Tool ein anderes Nutzungsverhalten: Bezüglich Blogs, Communities, Diskussionsforen oder  Videos ”konsumieren” Führungskräfte mehr, statt selbst aktiv Inhalte zu generieren – ein wenig überraschendes Ergebnis.
  • Interessant ist hingegen die Aussage zu Twitter: “When it comes to Twitter, CEOs would rather lead than read. They tweet more than they follow.”

Insgesamt eine interessante Entwicklung, v.a. da bei unserer durchgeführten Leadership-Studie 2008 noch 0 % der befragten Führungskräfte angegeben haben, Web 2.0 Technologien zu kennen und/oder zu nutzen…

Für Interessierte hier die Studie mit den detaillierten Ergebnissen zum Weiterlesen.

Jan 102013
 

Informelles Lernen ist ja nichts grundlegend Neues und auch wir haben hier auf diesem Blog schon öfter zu diesem Thema gepostet.

In der Diskussion um informelles Lernen stehen häufig die folgenden Fragen im Vordergrund:

  • Wo und wie findet informelles Lernen statt?
  • Wie kann informelles Lernen in Arbeitsprozesse integriert werden?
  • Wie können Bildungsbereiche und Personalentwickler informelles Lernen unterstützen?

Informelles Lernen ist aber auch ein Führungsthema:

  • Führungskräfte sind einflussreiche Vorbilder  und “agents of change”. Ihr Handeln beeinflusst andere Personen und hat grossen Einfluss beispielsweise auf den Transfererfolg und die Nachhaltigkeit von formal organisierten Trainings.
  • Führungskräfte sind zunehmend aufgefordert, neben Management- und Sachaufgaben auch Aufgaben zur Entwicklung von Mitarbeitenden zu übernehmen.

Im Mittelpunkt dieses Arbeitsberichts steht die Frage, wo und wie informelles Lernen stattfindet und welche Rolle / Bedeutung Führungskräfte für das informelle Lernen ihrer Mitarbeitenden haben. Auf der Grundlage von fünf Fallstudien in Bildungsbereichen grosser Unternehmen  (Caterpillar, Deloitte, IBM, Siemens, UBS) werden die Rahmenbedingungen für informelles Lernen behandelt, die vorgefundenen Lernlandschaften und die Potenziale für die Kompetenzentwicklung. Der Arbeitsbericht zeigt anhand der Formen “extended Training”, “moderiertes Lernen” und “selbstorganisiertes Lernen” den notwendigen Zusammenhang von betrieblicher Lernorganisation (Stichwort “Lernende Organisation” und Rahmenbedingungen für informelles Lernen) und didaktischer Lernorganisation (formelles Lernen) auf. Darüber hinaus werden vier Handlungsfelder für lernförderliche Führungsarbeit skizziert:

  1. Lernkontexte in Arbeitsprozessen gestalten
  2. (in)formelles Lernen begleiten
  3. Lernkulturen fördern
  4. Führungssituationen lernförderlich / entwicklungsorientiert gestalten

Und schliesslich wird in diesem Bericht ein allgemeiner Bezugsrahmen zur Förderung informellen Lernens durch Führungskräfte entwickelt, der einen Ausgangspunkt für künftige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten darstellt.

Der scil Arbeitsbericht 24 “Informelles Lernen als Führungsaufgabe” kann über die Webseiten von scil kostenfrei bestellt werden. Hier ein kurzer Auszug aus dem Arbeitsbericht:

Dez 032012
 
Gravatar_ChristophMeier

Ich war diese Woche von auf der Jahreskonferenz der European Association for Practitioner Research on Improving Learning (EAPRIL). Die Konferenz fand in Jyväskylä statt, der Hauptstadt der Region Zentralfinnland und der selbsternannten „City of Education“ (2 Hochschulen mit insgesamt ca. 45‘000 Studierenden; die örtliche Fachhochschule – JAMK – beherbergt das wohl angesehenste Ausbildungszentrum für Lehrpersonen in Finnland) und „City of Light“ (zahlreiche Lichtinstallationen über die ganze Stadt verstreut – schön anzuschauen, wenn denn der Wind nicht gerade  so kalt durch die Stadt fegt…).

Das Motto der Konferenz war „Creating Competence – Innovations in Learning and Development“ (hier das Programm). Den eindrücklichen Auftakvortrag lieferte Pasi Sahlberg vom finnischen Bildungsministerium: “Lessons from Finnland: What can the world learn from educational change in Finnland?“ (dies ist auch der Titel seines aktuellen Buchs). Vor dem Hintergrund der aktuellen Ergebnisse von PISA 2012, zu denen er schon vorab Zugang hatte und die wiederum Finnland ganz vorne zeigen, entwickelte er seine Beitrag. Er zeigte er auf, dass das finnische Bildungssystem nicht immer mit hervorragenden Bildungsergebnissen hervorstach. Vielmehr hat sich Finnland in den letzten 25 Jahren von einem hinteren Platz im weltweiten Vergleich auf einen Spitzenplatz vorgearbeitet. Aus seiner Sicht sind Marktmechanismen (z.B. Wettbewerb zwischen Schulen um Ressourcen und Schüler) nicht so erfolgreich im Hinblick auf die Verfügbarkeit guter Bildung, wie deren Verfechter oft anführen. Seine Analysen der Ergebnisse internationaler Bildungsvergleiche zeigen vielmehr, dass die Länder besonders erfolgreich sind, die möglichst gleichmässige Voraussetzungen über das gesamte Bildungssystem anstreben. Die „Lehren“, die andere Nationen aus den finnischen Erfahrungen ziehen können, sind ihm zufolge dann auch:

  •  “more collaboration in the educational system, less competition”;
  • “more trust-based responsibility for educational institutions, less test-based accountability”;
  • “more evidence-based policies, less experimentation with children”.

In der Sektion “Workplace Learning” haben wir einen kurzen Beitrag zu unseren laufenden Arbeiten im Bereich informelles Lernen vorgestellt: “Leaders as learning facilitators – learnscapes, prerequisites for learning & field of action”:

Leaders as learning facilitators: learnscapes, prerequisites & field of action from scil-info
Sep 192012
 
Sina Faeckeler

In der vergangenen Woche fand im Rahmen des scil Innovationskreises wieder ein äusserst spannender  und produktiver Workshoptag statt. Im Fokus stand dieses Mal das Thema “Mobiles Lernen in Unternehmen – quo vadis?”. Unternehmensvertreter von Hewlett Packard, Deutsche Telekom und der schweizerischen Post haben neben Fragen zur technichen Umsetzbarkeit, vor allem diskutiert, wie der Innovationsgrad auf der methodisch-didaktische Ebene in Unternehmen erhöht werden kann. Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse wurden im Kreis Lösungen entwickelt, wie mobiles Lernen Mehrwert für das Unternehmen generieren kann. Zentrales Ergebnis der Diskussionen war, dass mobile Lernszenarien gerade im methodisch-didaktischen Bereich einen Beitrag leisten können, enorme, bisher ungehobene Potenziale auszuschöpfen. Insbesondere die Nachbereitungsphase von Seminaren und der Performance Support on the job wurden hier als zentrale Felder identifiziert, in denen mobile Lernangebote im Sinne einer Orchestration einen absoluten Mehrwert für das Unternehmen bringen können. Ganz wesentlich war im Kreis, dass die pädagogischen Potenziale mobilen Lernens allerdings nicht über eine traditionelle oder technologiegetriebene Sichtweise gehoben werden können, sondern hierfür der Blick deutlich geweitet werden muss.

 

 

Sep 072012
 

Anfang dieser Woche fand im Rahmen unseres Doctoral School seminars (->http://www.cross-field.ch/ Crossfield = CROSS-Fertilization betwEen formal and informal Learning through digital technologies) ein Workshop mit Michael Eraut, University of Sussex, statt. Er ist einer der ersten Wissenschaftler,  der informelles Lernen am Arbeitsplatz intensiv empirisch erforscht hat – in den komplett unterschiedlichen Professionen: Nursing, Engineering und Accounting. Als zentrale Faktoren, die das Lernen begünstigen, hat er aus seinen Studien ”learning factors” und “context factors” (jeweils im Dreieck dargestellt), heraus kristallisiert:

- Learning Factors: 1) challenging and value of the work, 2) feedback and support, 3) confidence and commitment, personal agency and motivation (how individual is able to develop commitment?)
- Contextual Factors: 1) Allocation & structuring of work, 2) encounters and relationships with people at work, 3) motivation, participation and expectations of their performance and progress

Über drei Jahre wurden die Probanden, die jeweils neu in ihrer Profession gestartet waren, in den verschiedenen Bereichen begleitet. In allen Kontexten wünschten sich die Professionals “more occassional skill support” – “it happens really rarely”. Im Engineering Bereich scheint dieser Umstand wohl am ausgeprägtesten zu sein (viele “lonesome riders…”)

Die Befunde stärken den Bedarf, informelles Lernen am Arbeitsplatz zu unterstützen – bloss: wie können wir diesen “occassional skill support” als Bildungsverantwortliche leisten bzw. unterstützen? Die Rolle von Führungskräften drängt sich dabei auf – Eraut hat uns darin bestärkt, in diesem Bereich weiter zu forschen.

http://old.mofet.macam.ac.il/iun-archive/mechkar/pdf/InformalLearning.pdf

 

 

Aug 032012
 
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In dem Buch “Generationen erfolgreich führen: Konzepte und Praxiserfahrungen zum Management des demographischen Wandels” setzen sich die Autoren H. Bruch, F. Kunze & S. Böhm in einem Kapitel mit der Frage der Führung verschiedener Generationen auseinander. Die Autoren identifizieren fünf Generationen, die aktuell in der heutigen Arbeitswelt zu finden sind: Nachkriegsgeneration (ca. 1935 – 1945),  Wirtschaftswundergeneration (ca. 1946 – 1955), Baby Boomer Generation (ca. 1956 – 1965), Generation Golf (ca. 1966 – 1980),  Internetgeneration (ab ca. 1981).

Sie beschreiben für jede Generation verschiedene Eigenschaften, die Lebensphase und Alterungseffekte: Beispielsweise zeichnet sich die Internetgeneration durch eine hohe Lernbereitschaft, Technologieaffinität, Flexibilität, Mobilität und Toleranz aus. Bzgl. der Lebensphase befindet sie sich in der “Rush-hour” des Lebens und weist eine hohe Leistungs- und Lernfähigkeit sowie im Vergleich z.B. zu der Nachkriegs- oder Wirtschaftswundergeneration ein geringes Erfahrungswissen auf. Den Autoren ist dabei durchaus die Schwierigkeit von allgemeingültigen Aussagen über eine Generation und die Berücksichtigung der Individualität jedes Einzelnen bewusst. Es wird versucht, Aussagen über verschiedene “generationale Identitäten” zu treffen, die v.a. durch prägende historische und zeitgeschichtliche Ereignisse (z.B. die Wiedervereinigung in Deutschland) sowie der Lebensstil und Zeitgeist in der Kinder- und jungen Erwachsenenzeit entsteht.

Neben der Beschreibung verschiedener Generationen leiten die Autoren auch interessante Implikationen für eine “Generationale Führung” für die Praxis ab. Beispielsweise empfiehlt sich für die Führung der Wirtschaftswundergeneration (1946-1955) eine stark “sinnorientierte-partizipative Führung”, so dass u.a. der grosse Erfahrungsschatz der Mitarbeitenden Annerkennung und Wertschätzung erhält. Die Internetgeneration (ab ca. 1981) hingegen könnte vermutlich am erfolgreichsten mit einer “Visionsorientierten Führung” geführt werden – ein Führungsstil, der eine Kombination klarer Zielvorgaben, Delegation, herausfordernde Aufgabenstellungen und visionäre Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten verfolgt. Eine starke Kommunikation über neue Medien ist dabei eine geeignete Form der Führungsgestaltung.

Den Ausführungen zu dem “Generationalen Führen” liegen dabei die Annahme zugrunde, dass eine Individualisierung des Führungsverhaltens erstrebenswert erscheint, d.h. Führungskräfte kennen und berücksichtigen die unterschiedlichen Führungspräferenzen der jeweiligen Generationen und gehen individuell auf die Mitarbeitenden ein.

Für uns ist insbesondere interessant zu fragen, inwiefern diese Annahmen Konsequenzen für die Gestaltung von Kompetenzentwicklung in Organisationen geben können. Unter dem Stichwort „Intergenerationales Lernen“ werden wir auf unserem scil Kongress 2013 dieses Thema aufgreifen und gemeinsam mit den Referenten und Teilnehmenden diskutieren.

 

Jun 222012
 
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Diese interessante, internationale und branchenübergreifende Studie ist in Kooperation von MIT Sloan Management Review und Deloitte entstanden.  Es haben sich mehr als 3000 Personen beteiligt. Die Ergebnisse wurden mit verschiedenen ergänzenden Interview-Auszügen (z.B. mit SAP, McDonald’s oder Yammer) angereichert. Dies sind die Hauptthemen der Studie:

-  The growing importance of social business

- Who values social business today may surprise you

- Where’s the business value? (not just in Marketing)

- Connecting leadership and culture

- Putting social business into action

Die Studie kann unter diesem Link kostenlos angefordert werden:   http://sloanreview.mit.edu/feature/social-business-value/

Mai 242012
 
Sina Faeckeler

Vergangene Woche, am 15. und 16. Mai 2012, sind die Partner des scil Innovationskreises am Executive Campus der Universität St.Gallen (HSG) unter Leitung von scil zu einem angeregten Austausch zusammengekommen. An zwei sehr intensiven Tagen standen, neben dem informellen Austausch, die Umsetztungsprojekte der Partnerunternehmen im Vordergrund, die im Vorfeld mit scil für den Kreis ausgewählt wurden. In Input- und Workshopsessions wurden die Themenbereiche “Mobiles Lernen”, “Communities of Practice” und “Blended Learning 70:20:10″ in Hinblick auf die Partnerprojekte vertieft und zentrale Fragestellungen/Herausforderungen diskutiert. Insbesondere der Spagat zwischen den jeweiligen Organisationsrealitäten und den Anforderungen an eine zukunftsorientierte Kompetenzentwicklung standen themenübergreifend immer wieder im Vordergrund. Bereichert wurden die zwei sehr spannenden Tage durch einen Beitrag von IBM Schweiz (Herr Sebastian Drews und Frau Annina Torrado) zum Thema “Communities bei IBM”.

Im Rahmen des scil Innovationskreises “Zukunftsorientierte Kompetenzentwicklung” wird der Dialog und Wissensaustausch nun weiter in Projektthemenbezogenen Workshops moderiert und im November 2012 mit einem Abschlussworkshop zum Thema “Kultur-sensitives Learning Design” abgeschlossen. Es haben sich aber bereits jetzt Kontakte gebildet, die sicher weit über den offiziellen Rahmen des Kreises hinaus reichen werden.

Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit im Kreis und werden übergreifende Ergebnisse Ende des Jahres in einem scil Arbeitsbericht der Öffentlichkeit zugänglich machen.

 

 

Mai 092012
 

Wir interessieren uns u.a. für die Gestaltung einer “lernförderlichen Rolle von Führungskräften” (http://www.scil.ch/index.php?id=458). In diesem Kontext sind die Ergebnisse der neu veröffentlichten Studie von CIPD interessant:

“Overall, employees are most likely to feel that their managers are always/usually committed to their organisation (74%) and treat them fairly (71%). On the other hand, employees are least likely to say that their manager always/usually coaches them on the job (29%), discusses their training and development needs (41%) or gives them feedback on how they are performing (45%)”.  (CIPD Studie: Employee Outlook, Spring 2012)

Den kostenlosen Kurz-Bericht mit weiteren Themen, wie z.B. “Job satisfaction”, “Pressure at work” oder “Work-life Balance”, finden Sie hier: http://www.cipd.co.uk/hr-resources/survey-reports/employee-outlook-spring-2012.aspx

 

Mai 012012
 

Letzte Woche fand in St. Gallen das Seminar „Coaching und Lernbegleitung kompetenzorientiert einsetzen“ statt (26./27. April). Dieses Seminar ist Bestandteil unseres neuen Zertifikatsprogramms „Training und Lernbegleitung“. Im Fokus standen folgende Themen: „Rollenveränderung: Vom Trainer zum Coach und Lerngebleiter/-in“, „Coaching und Lernbegleitung in Blended Learning Designs“, „Beratungs- und Feedbacksituationen lernförderlich gestalten“ und die persönliche Rollenreflexion der Teilnehmenden.

In den 1.5 Tagen haben wir verschiedene Ideen diskutiert, wie Bildungs- und Programmverantwortliche zukünftig stärker mit einer „coachenden Haltung“ Lernbegleitung gestalten können: z.B. virtuelle Communities initiieren und moderieren zur Unterstützung des Wissensaustauschs („Yammer für Trainer in der Organisation“), didaktisierte Learning Nuggets erstellen zum Einsatz in der Selbststudiumsphase, verschiedene Einsatzmöglichkeiten von kollegialem Coaching, virtuelle Coachingvarianten für die Begleitung der Transferphase, oder auch die Formulierung von lernförderlichem Feedback in der täglichen Zusammenarbeit mit Anspruchsgruppen.

Ein sehr interessanter Link zu „virtuellem Coaching“ ist dieser: https://www.virtuelles-coaching.com/

 

 

Apr 242012
 
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In letzter Zeit hat das Thema “informelles Lernen” viel Aufmerksamkeit erfahren und dabei wird auch die Frage aufgeworfen, was denn künftig Aufgabe der Personalentwicklung sein kann und soll. Das scil Team ist ebenfalls seit einer Weile mit diesem Thema befasst (vgl. z.B. den Beitrag zu informellem Lernen mit social media in der ZFO, Heft 5, 2011). Wir haben uns jetzt dem Thema aus einer etwas anderen Perspektive angenommen und untersuchen, inwiefern das Ermöglichen von informellem Lernen eine genuine Aufgabe von Führungskräften ist und inwiefern Führungskräfte dabei – beispielsweise von der Personalentwicklung – unterstützen werden können.

Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts haben wir eine Reihe von Fallstudien mit namhaften Partner-Unternehmen durchgeführt (Caterpillar, Deloitte, IBM, Siemens, UBS). Im Fokus stehen dabei die Bildungsorganisationen und deren Mitarbeitende (‘training professionals’) selbst. Die Ergebnisse dieser Fallstudien haben wir heute im Rahmen eines Workshops mit unseren Praxispartnern vorgestellt und diskutiert.

Die Fallstudien zeigen unter anderem interessante Übereinstimmungen bei und Unterschiede zwischen den Lernlandschaften in den untersuchten Organisationen auf. Eine konsolidierte Sicht auf die Lernlandschaften zeigt die Grafik unten. Die befragten Experten attestieren den Formen informellen Lernens insgesamt ein höheres Wirkungspotenzial im Hinblick auf Kompetenzentwicklung als den Formen formal organisierten Lernens. Allerdings sind die Unterschiede nicht so gravierend, wie etwa häufig bemühte Modelle (z.B. das 70:20:10-Modell bei Charles Jennings) vielleicht erwarten lassen.

Auch im Hinblick auf die Strategien des Umgangs mit informellen Lernformen zeigen sich interessante Übereinstimmungen und Unterschiede. Während in manchen Unternehmen eine ungesteuerte Entwicklung nahezu aller Formen informellen Lernens als angemessen erachtet wird, wird dies in anderen Organisationen eher nur für einen Teilbereich der informellen Lernformen so gesehen. Solche Unterschiede zeigen sich auch im Hinblick darauf, bei welchen Formen informellen Lernens eine aktive Gestaltung der Rahmenbedingungen als erforderlich gesehen wird.

Die Ergebnisse dieser Fallstudien fliessen in einen künftigen scil Arbeitsbericht zu diesem Thema ein und bilden eine Grundlage für unsere Entwicklungsarbeiten mit dem Ziel, Führungskräfte beim Ermöglichen von informellem Lernen zu begleiten und zu unterstützen.

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