Corporate Learning Camp 2016 in Frankfurt a.M.
Das von HESSENMETALL, der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände VhU und der Frankfurt University of Applied Sciences FAU veranstaltete und von Karlheinz Pape mit seinem Team organisierte Corporate Learning Camp fand letzte Woche (13. und 14.10.) schon zum 6. Mal statt. Aufgrund der grossen Nachfrage hatten die Organisatoren die Obergrenze für die Zahl der Teilnehmenden kurzfristig noch von 250 auf 300 erhöht.
Wie üblich gehört viel Selbstorganisation zum Camp. Die Organisatoren haben den Rahmen für das Camp erzeugt (Räume an der FH Frankfurt, Zeitplan für die Sessions, Online-Dokument für Session-Plan, Etherpads für jede Session, Twitter-Hashtag, Verpflegung, etc.). Inhaltlich wurde das Programm ausschliesslich von den Teilnehmenden selbst gestaltet.
In seiner Einführung zum Camp wies Karlheinz Pape noch einmal auf die zentralen Prinzipien hin:
- Funktion und Hintergrund der Teilnehmenden (Professor, Geschäftsführerin, Mitarbeitende, Student) wird ausgeblendet, es zählen die Beiträge; alle sind für die Dauer des Camps per „Du“; dieses Bemühen um gleiche Augenhöhe spiegelte sich beispielsweise in den umgehängten Namenskarten der Teilnehmenden, auf denen in der Regel nur der Vorname und gegebenenfalls noch ein Twitter-Handle stand);
- absolute Freiwilligkeit in der Beteiligung / Mitarbeit;
- wenn eine Session in eine Richtung läuft, die einem nicht gefällt, gibt es zwei Optionen:
1) Sich-Einbringen, um die Session in eine andere Richtung zu bringen;
2) die Session verlassen und ggf. eine andere Session aufsuchen; das ist nicht unhöflich, sondern gehört einfach zur im Rahmen des Camps hochgehaltenen Selbstbestimmtheit; - verschiedene Meinungen / Perspektiven sind gut, es muss kein Konsens gefunden werden;
Dann wurde eine Vorstellungsrunde durchgeführt – mit ca. 260 Personen im Hörsaal war das schon eine Herausforderung. Nicht alle „Teilgebenden“ (so die Diktion von Karlheinz Pape) des Camps schafften es, sich auf 3 kurze Sätze und 5 Sekunden zu beschränken. Insgesamt hat die Vorstellungsrunde dann 40 Minuten gedauert aber letztlich konnte sich doch jeder kurz vorstellen. Ein wichtiger Teil der Vernetzung beim Camp – auch ich konnte zwei Personen ausmachen, von denen ich nicht wusste, dass sie da waren und die ich gerne treffen wollte.
Bei der Vorstellung der Vorschläge für die Sessions jeweils zu Beginn der beiden Camp-Tage kamen fast alle Vorschläge ins Programm. So wurden 7 Räume und eine Empore gleichzeitig bespielt.
Das Format des Camps scheint sich zu etablieren – das zeigen die stark gestiegene Zahl der Teilnehmenden gegenüber dem Vorjahr sowie auch eine Themen-Session zum Format des Camps und seinen Einsatzmöglichkeiten. In der Schlussrunde zeigte sich dann auch sehr viel Zufriedenheit mit der Veranstaltung und die Frage der Veranstalter, ob es ein Corporate Learning Camp 2017 geben solle, wurde eindeutig bejaht. Ich werde auch versuchen, wieder dabei zu sein.
Ein online-Dokument zum Nachlesen des Programms findet sich hier (inkl. Links auf die Etherpads zu den Sessions, in denen zum Teil Notizen enthalten sind). Jochen Robes hat in seinem weiterbildungsblog.de eine Reihe von Blogbeiträgen zum Camp aufgelistet. Und hier ein knapp vierminütiges Video mit Impressionen zum Camp:
Interessant fand ich noch die Möglichkeit, parallel zu den Sessions in einem Raum zwei VR-Umgebungen zu testen. So konnte ich etwa über eine an einen PC angeschlossene HTC Vive VR-Brille kurz in einer virtuellen Autowerkstatt einem PKW unter die Haube sehen und eine kleine Motorkomponente auswechseln. Alltagstauglich scheint mir diese Variante der VR-Technologie noch nicht ganz zu sein (die Darstellung der virtuellen Umgebung ist noch etwas pixelig und bei schnellen Bewegungen gibt es jitter). Aber wenn es darum geht, beispielsweise Arbeitsräume zu erkunden oder sich mit Tätigkeiten vertraut zu machen, die etwa aus Sicherheitsgründen nicht einfach für Kursteilnehmende zugänglich gemacht werden können, dann geht das jetzt schon.
Interessant fand ich die Sessions von Werner Sauter („Kompetenzentwicklung im Netz“), Frank Edelkraut („Agile Methoden in der Personalentwicklung“), Joachim Heydecker („Working Out Loud“), Karlheinz Pape („Lernen mit Twitter“), Ronald Hindmarsh („Konzept für eine Corporate EduMunity“), Sirkka Freigang („Prototyping Smart Learning Environments“) und Nicola Appel („Entwicklung einer Online Learning Community“).
Bei knapp 300 Teilnehmenden insgesamt und zum Teil 40 oder mehr Teilnehmenden pro Session war es nicht immer möglich, eine intensive und fokussierte Diskussion zu führen. Es sind dann einfach zu viele verschiedene Fragen, Anliegen und Perspektiven im Raum. Das ist dann für die Teilnehmenden (Geduld) und für die Session-Leitenden (Moderation) herausfordernd.
Ich habe an beiden Tagen jeweils eine Sessions vorgeschlagen und durchgeführt. Am ersten Tag ging es um das Thema „Digitale Transformation und das Leistungsportfolio von L&D“. Ausgehend von einem kurzen Impuls von meiner Seite haben wir über ein erweitertes Leistungsportfolio von L&D und die erweiterten Optionen zur Umsetzung verschiedener Modalitäten und Formate auf der Grundlage von digitalen Medien diskutiert. Hier habe ich gute Anregungen zur Schärfung meiner Sicht mitnehmen können. Hier die Folien:
Am zweiten Tag ging es um das Thema „Geschäftsmodelle für L&D – was ändert sich mit der zunehmenden Digitalisierung?“. Ausgangspunkt war das Business Model Canvas bzw. das Learning Model Canvas (Osterwalder / Pigneur bzw. Delano). Hier verlief die Diskussion nicht so lebendig wie am Tag zuvor. Bin nicht sicher, woran das lag. Vielleicht war die Arbeit mit dem Learning Model Canvas ungewohnt oder ich habe nicht die richtigen Fragen gestellt… Hier die Folien dazu:
[…] Christoph Meier – CORPORATE LEARNING CAMP 2016 IN FRANKFURT A.M. […]
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