10 Trends bei „Workplace Learning“ (Jane Hart)

Jane Hart hat dieses Jahr zum neunten Mal ihre Umfrage zum Thema „Top tools for learning“ durchgeführt, an der sich dieses Mal mehr als 2’000 Personen aus 63 Ländern beteiligt haben. Grundlage ist die folgende Definition von „learning tool“:

A learning tool is any software or online tool or service that can be used for your own personal learning or for teaching or training.

Twitter findet sich wie schon in den Vorjahren auf Platz 1, danach folgen YouTube und Google-Suche. Die ersten Plätze sind alle von bekannten Werkzeugen besetzt. Ein vielleicht weniger bekanntes Werkzeug findet sich mit Kahoot (ein recht bunt gestaltetes Classroom Response System) auf Platz 17.

Ein Blogbeitrag von ihr dazu mit Foliensatz findet sich hier: http://c4lpt.co.uk/top100tools/

Auf der Grundlage dieser Auswertung hat sie 10 Trends für das „workplace learning“ formuliert und in einem separaten Blogbeitrag formuliert (dort finden sich auch die Links zu den einzelnen Werkzeugen), von denen ich die für mich am interessantesten Trends hier kurz anführen möchte.

  1. E-Learning-Inhalte werden visueller und attraktiver
    Hier führt sie u.a. Piktochart und Canva (beides Werkzeuge zum Erstellen von Infografiken) sowie Powtoon, Videoscribe und GoAnimate (Werkzeuge zum Erstellen von Animationen) an.
  2. Video als Lerninhalte werden wichtiger
    YouTube ist in der Rangliste vorgerückt und sie führt weiter TED ED sowie EDpuzzle, iMovie und MovieMaker an. In diesem Zusammenhang ist vielleicht auch noch die spektakuläre Übernahme von lynda.com durch linkedIn im Frühjahr erwähnenswert.
  3. Vom Kurs-Management zum Kurz-Netzwerken
    Klassische LMS, so merkt Jane Hart an, haben es noch nie in die Liste der Top-100 Werkzeuge geschafft. Jetzt sind mit Canvas, Schoology und Edmodo drei ’social LMS‘ dabei, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Lernenden stärker unterstützen. Dazu passt ihre Beobachtung, dass zunehmend auch ’social collaboration platforms‘ wie Yammer oder SharePoint für das Durchführen von Kursen in der betrieblichen Weiterbildung eingesetzt werden.
  4. Aktivierung und Interaktion werden wichtiger
    Mit Kahoot, Socrative, Mentimeter und Poll Everywhere finden sich jetzt vier Classroom Response Systeme in der Liste. Natürlich gibt es auch ganz viele andere Methoden, mit denen man Lernende aktivieren kann; aber Jane Hart fragt ja nach technischen Werkzeugen.
  5. MOOCs als Bestandteil eines erweiterten Angebotsportfolios betrieblicher Weiterbildung
    Coursera ist seit 2014 auf der Liste und Udemy sowie edX haben sich dieses Jahr dazu gesellt. Jane Hart konstatiert, dass interne Bildungsbereiche zunehmend auf diese Angebote verweisen und deren Nutzung durch die Beschäftigten ermutigen – etwas, das ich aus eigener Erfahrung mit unseren Partnern bestätigen kann.
  6. Teilen ist das neue Speichern
    Das Teilen von Inhalten bzw. Fundstücken wird immer einfacher. In 2008 war Delicious als Werkzeug für ’social bookmarking‘ auf Platz 1 der Liste von Jane Hart (ich selbst habe diesen Dienst auch viele Jahre genutzt). Neue Werkzeuge wie Pinterest oder scoop.it sind visuell viel attraktiver. Und wenn man Inhalte aus dem Web zu bestimmten Themen zusammenstellt kann man das für sich machen und im gleichen Zug andere daran teilhaben lassen (und auch noch von deren Sammlungen etwas lernen). Darüber hinaus ist auch über auch persönliche Notiz-Applikationen wir OneNote oder Evernote das Teilen mit anderen sehr leicht geworden.

Als Fazit wiederholt Jane Hart ihre Aussage, dass ‚workplace learning‘ viel mehr ist als Kurse bzw. Trainings und hergebrachtes eLearning mit WBT:

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