Jun 242013
 
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Im Anschluss an den scil Kongress, über den wir bereits berichtet haben, fand der Post-Conference Workshop zum Thema “Innovation Spaces for Learning Professionals” statt. Bei traumhaften Wetter kamen interessierte Experten zusammen um gemeinsam der Frage der Professionalisierung des Bildungsmanagements nachzugehen. Zunächst berichtete Dr. Diana Seibold von ihren Erfahrungen im Rahmen der Tätigkeit bei der Allianz SE. Danach wurde das Thema an verschiedenen Stationen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert und weiterentwickelt:

Word cloudFokus Rolle des Bildungsmanagements: Welche verschiedenen Rollen nehmen Bildungsmanager ein? Wo stehen sie derzeit bezüglich der Frage der Professionalisierung? Ausgangspunkt für die Diskussionen waren die Ergebnisse der Trendstudie N°4. Dort wurde deutlich, dass das Bildungsmanagement heute eine Vielzahl unterschiedlicher Rollen einnehmen muss: Service-/Dienstleister, Change Agent, Business-Partner und Impuls-/Ideengeber. Diese Vielfalt in den Anforderungen wurde von den Experten bestätigt – sie wurde sogar noch um weitere Rollen ergänzt. So wurden u.a. die der Führungskraft, des Trainers, des Weiterbildners (Train-the-Trainer) und des Lernprozessberaters aufgenommen. Einigkeit bestand darin, dass zukünftig die derzeit noch stark vertretene Rolle des Dienstleisters zu Gunsten der anderen Rollen abnehmen wird.

Fokus Professionelles Portfolio: Welche Trends sind zu identifizieren? Was sollte ins Portfolio aufgenommen werden? Zwei Themen stehen klar im Fokus: zum einen Learning Leadership, d.h. die lernförderliche Rolle von Führungskräften stärken. Führungskräfte werden als Personalentwickler angesehen und es wird auch darauf hingewiesen, dass das Top-Management in diesem Sinne als „Personalentwickler“ agieren sollte. Zum anderen die aktive Gestaltung der Lernkultur als integrierter Bestandteil der Unternehmenskultur. Daneben sollten folgende Themen in ein professionelles Portfolio aufgenommen werden: die Integration von neuen Technologien und informellem Lernen in ein stimmiges Gesamtkonzept (Lernlandschaft), Integration und Förderung von informellem Lernen als wichtige Lernform, Projektmanagement und Train-the-Trainer bzgl. neuer Lernformen/-technologien sowie Ausbildung von Fachtrainern. Daneben wurden die Themen der Keynotes des Kongresses diskutiert (siehe eigener Blog-Beitrag) und als hoch bedeutsam für ein professionelles Bildungsmanagement angesehen.

Fokus Expertenrunde: Es bestand die Möglichkeit, in informeller Runde das Gespräch mit Dr. Diana Seibold weiterzuführen. Dabei wurde deutlich, dass die Frage der Sichtbarkeit der Bildungsmanagementaktivitäten viele der anwesenden Experten beschäftigt. Damit verbunden sind die bereits angesprochenen Aspekte der Professionalisierung.

Fokus Wissenschaftsperspektive: Saskia Raatz diskutierte Aspekte ihrer Dissertation mit den Experten. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt: Inwieweit werden in der Management Aus- und Weiterbildung tatsächlich Kompetenzen gefördert, die Führungskräfte in einer immer komplexeren Welt benötigen? Sie zeigte erste Ergebnisse auf und machte deutlich, wie wichtig der Aspekt des „Being“ ist.

Fokus Vision: Wo soll es hingehen? Angeregt durch Impulse aus der Trendstudie lehnten sich die Experten zurück und begaben sich gedanklich ins Jahr 2023. Wie sieht das Bildungsmanagement dann aus? Es wurden sehr persönliche Visionen formuliert. Eine Gemeinsamkeit wurde dabei deutlich: Bildung wird Thema der Top-Managements, das dieses als integralen Bestandteil aufnimmt.

Fokus Handlung: Was braucht es zur Weiterentwicklung der Professionalisierung? Zu dieser Frage wurde im Workshop ein Netz der Ideen/Impulse gesponnen. Wichtige Elemente die dabei deutlich wurden, waren unter anderen strategische Aspekte wie Allianzpartner, extrem gute Kommunikation, politisch ungefärbt, weniger Silo, daneben organisatorische Bedingungen wie Budget, Ressourcen, Standards und bessere Ausbildung von Bildungsmanagern. Weiter kamen vielfältige Herausforderungen im Bereich Kultur auf: produktive Energie bei Allen, Freiraum, Menschen mehr zutrauen, Achtsamkeit, Comittment. Letztlich wurden auch Aspekte wie praxisrelevante Forschung und ein verändertes Menschenbild angesprochen.

Zum Abschluss des Workshops wurde deutlich, dass die Professionalisierung des Bildungsmanagements ein wichtiges Thema ist, welches die Experten bewegt. Es konnte aufgezeigt werden, dass neben dem Knowing das Doing und vor allem auch das Being wesentlich sind, um auf diesem Weg erfolgreich voranschreiten zu können. Wir werden das Thema auf jeden Fall weiterverfolgen. Ein herzliches Dankschön auf diesem Weg an alle Beteiligten!

ilonadiesner

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