Jun 292012
 

Es gibt ja eine ganze Reihe von Zukunftsforschern, die Prognosen dazu erstellen, wie die Welt – oder auch das Lernen – in 15 oder in 20 Jahren aussehen werden. Nicht immer treffen die Prognosen dann auch ein. Das hat sich ja unter anderem auch im Rahmen des OpenCourse 2012 gezeigt, bei dem die Prognosen des Horizon Report thematisiert und auch mit realen Entwicklungen abgeglichen wurden. Schön zu sehen war das ja unter anderem in dem Beitrag von Martin Ebner “Gedanken zu Learning Analytics” (vgl. unser Posting vom 05. Juni).

Sehr interessant finde ich ein Video über das ich gerade gestolpert bin – auch wenn es nicht im engeren Sinne um das Lernen geht. Es stammt aus dem Jahr 1994 – also von vor 18 Jahren – und zeigt Tablet-PCs als Medium für die Zeitung der Zukunft. Das Video findet sich auf der Seite http://www.paleofuture.com/, einem Weblog zur “history of the future”.

(via eduhub.ch newsmailer)

Jun 262012
 

Interessanter Vortrag von Philipp Riederle zum Thema „Connected Learning 2.0 – Ablenkung oder Revolution?“ letzten Freitag auf dem Bildungsforum des CYP in Zürich.

Philipp Riederle ist ein 17-jähriger Gymnasiast und Deutschlands jüngster und erfolgreichster Podcaster, er berät eine Vielzahl an Unternehmen und ist ein gefragter Redner. Sehr authentisch und spannend berichtete er über das Lern- und Kommunikationsverhalten der “Digital Natives”.

Auf die oft gestellte Frage, ob die Generation Y nur noch in der virtuellen Welt lebt, antwortete Riederle: “Für uns  ist es keine virtuelle Welt, sondern eine Erweiterung der realen Welt”. Er berichtete von den Ergebnissen verschiedener aktueller Jugendstudien, die u.a. eine aktive selbstbestimmte Lebensführung, einen hohen Bewährungsdruck, steigenden Stress/Belastung, einen eng getakteten Tagesablauf und auch eine zunehmende Bedeutung von Familie und Freunden als wichtige Merkmale zur Beschreibung der heutigen Generation herausstellen. Um diese anzusprechen und z.B. für Lernen zu motivieren, sollten Unternehmen in ihren Angeboten v.a. die Sinnhaftigkeit herausstellen: „Start making sense“.

Im Vortrag zeigte er ein Video, welches die “True Digitial Natives” beschreibt: A Magazine Is an iPad That Does Not Work: http://www.youtube.com/watch?v=aXV-yaFmQNk  Erheiternd und zugleich zum Nachdenken anregend.

Jun 232012
 

Zwei Mal im Jahr präsentieren Teilnehmende am CAS “Bildungsmanagement” ihre Action Learning Projekte – so auch heute nachmittag im Anschluss an das Fokusseminar zu Qualitätsmanagement. Dazu waren auch CAS-Alumni eingeladen, so dass wir eine schöne Runde für die Präsentationen und Diskussionen zusammen hatten.

Präsentiert wurden heute insgesamt fünf Arbeiten:

  1. “Qualifikation 2012+”, ein Projekt zur Entwicklung von Grundsätzen für wirkungs- und transferorientierte Weiterbildung bei “Die Mobiliar – Versicherungen & Vorsorge”. Weiterentwickelt wurde dabei unter anderem das bisherige Rollenmodell im Bereich PE / OE (Zusatzqualifizierung der Ausbildner zu Tutoren sowie der Erweiterung der Medienkompetenzen der Mitarbeitenden im Bereich PE / OE).
  2. “Einführung von Blended Learning beim UniversitätsSpital Zürich”: Eine wichtige Lernerfahrung aus diesem Projekt war, dass es bei der Einführung von Blended Learning eigentlich um die Neuorientierung der gesamten Lernkultur geht und dies eine kritische Reflexion der bisherigen Lernkultur erfordert.
  3. “Evaluation und Konzepte zur Weiterentwicklung von Bildungsmassnahmen in der Volg Academy”. Im Mittelpunkt stand dieses Projekts stand die Entwicklung von Transfer-orientierten Evaluationsinstrumenten für den Einsatz unmittelbar nach dem Seminar und sowie acht Wochen danach.
  4. “Wirksamkeit der Ausbildung bei PostFinance steigern”; im Rahmen dieses Projekts wurden verschiedene neue Aktivitäten und Instrumente eingeführt, unter anderem ein Lernprozess-Begleitbogen (zum Einsatz vor, während und nach einer Qualifizierungsmassnahme), ein dazu gehöriger Factsheet für Vorgesetzte, in dem die Erwartungen an Vorgesetzte als Lernprozessbegleiter konkretisiert wurden, sowie verschiedene Minilektionen zur Weiterführung von Lernprozessen im Arbeitsfeld.
  5. “Steuerungsinstrumente für selbstgesteuertes Lernen im Unternehmen”, ein Projekt der LerNetz AG. Hierbei standen Instrumente wie eine Kompetenzmatrix, verschiedene Selbstlernmedien sowie verschiedene Transferaufträge im Mittelpunkt.

Der nächste Termin, bei dem Action Learning Projekte aus unserem CAS Bildungsmanagement vorgestellt werden, ist Freitag, 16. November 2012. Auch hierzu sind wiederum alle scil-Alumni herzlich eingeladen.

Jun 222012
 
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Diese interessante, internationale und branchenübergreifende Studie ist in Kooperation von MIT Sloan Management Review und Deloitte entstanden.  Es haben sich mehr als 3000 Personen beteiligt. Die Ergebnisse wurden mit verschiedenen ergänzenden Interview-Auszügen (z.B. mit SAP, McDonald’s oder Yammer) angereichert. Dies sind die Hauptthemen der Studie:

-  The growing importance of social business

- Who values social business today may surprise you

- Where’s the business value? (not just in Marketing)

- Connecting leadership and culture

- Putting social business into action

Die Studie kann unter diesem Link kostenlos angefordert werden:   http://sloanreview.mit.edu/feature/social-business-value/

Jun 152012
 
Gravatar_ChristophMeier

Gestern und heute fand im Rahmen unseres CAS zu Bildungsprogramm-Management das scil Seminar “Bildungsprogramme kalkulieren und vermarkten” statt. Im Mittelpunkt standen der Marketing-Mix (7p), der online Marketing Mix (inkl. Social Media) und Preisgestaltung sowie eine Arbeitshilfe zur Herstellung von Kostentransparenz. Als Gastreferent hat Prof. Dr. Sven Reinecks vom Institut für Marketing der Universität St.Gallen einen Workshop zum Buying-Center-Ansatz geleitet (Bild).

 

 

 

 

 

 

Polarisiert hat das Thema “Social Media Marketing”. Für die Teilnehmenden war plausibel, dass Social Media das Marketing-Instrumentarium ergänzen können. Von der Bedarfsanalyse (z.B. Kurzabfragen zu neuen Qualifikationsanforderungen oder Einschätzungen zu  neuen Ideen für Bildungsprodukte im Rahmen von Alumni-Communities) über die Leistungserbringung (z.B. Distribution von aktualisierten Anwenderleitfäden oder Checklisten ebenfalls über eine Alumni-Community) bis hin zur Kommunikation von Ergebnissen und Erfolgen (z.B. durch die Verwendung von – freigegebenen – authentischen Aussagen der Teilnehmenden bei der Darstellung des Bildungsangebots). Zum Teil wird das als Thema gesehen., dessen Umsetzung man ins Auge fassen sollte. Zum Teil herrschen aber auch grosse Vorbehalte gegenüber der Ergänzung des Marketing-Instrumentariums durch diese Medien. Diese Vorbehalte reichen von “Der Einsatz von Social Media in unserem Unternehmen ist grundsätzlich nicht erlaubt” über “da ist noch zu viel Unsicherheit und Bewegung drin” bis zu “zu aufwändig in der Einarbeitung und nachhaltigen Umsetzung”.

Jun 122012
 

Gabi Reinmann hat sich im Rahmen eines Votrags mit der Diskrepanz zwischen technischen Neuerungen und didaktischen Innovationen im Bereich Mobile Learning auseinandergesetzt – eine Frage, die MediendidaktikerInnen immer wieder beschäftigt. Sie geht von der Fesstellung aus, dass auch die neueste Technologiewelle – allem voran mobile Technologien – wieder überzogene Erwartungen in Bezug auf eine Revolution im Lernen mit sich bringen. Und wie üblich fokussiert sich der Blick auf die technischen Möglichkeiten der Techologie und weniger auf die didaktischen Ansprüche, die sich für Lehrende und Lernende ergeben. Der Vortrag endet mit einigen konkreten Forderungen, die letztich den Blick wieder stärker auf den Lehrenden und dessen Rolle in der technologieunterstützten Lehr- Lernsituation richten. Auch und gerade für Bildungsmanager im Corporate-Bereich lesenswert, die immer wieder mit der Frage konfrontiert sind, wie sie mit technischen Neuerungen umgehen sollen.

Reinmann, G. (2012). Tablets, Apps und das Internet der Dinge – Der weite Weg von der technischen Invention zur didaktischen Innovation. Redemanuskript.

 

Jun 122012
 

Neuer Beitrag zu Mobile Learning erschienen in der Zeitschrift BWP : http://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/bwp/current, Ausgabe zum Thema: Lernen mit digitalen Medien
Die Beiträge gehen der Frage nach, ob und wie sich durch digitale Medien das Lernen verändert, welche neuen Möglichkeiten sie für die verschiedenen Lernorte und die unterschiedlichen Handlungsfelder bieten und wie diese Optionen in der Praxis bereits umgesetzt werden. Die Autoren sind u.a. Kerres, Wilbers sowie Schulmeister (zum Mythos Digital Natives).

Seufert, Sabine; Jenert, Tobias; Kuhn-Senn, Andrea
Didaktische Potenziale des Mobile Learning für die Berufsbildung
Erfahrungen aus einem Pilotprojekt am Center for Young Professionals in Banking in der Schweiz

Mobile Learning liegt in der beruflichen Bildung seit dem Aufkommen von Smartphones, Tablet-PCs1 und speziell entwickelten Applikationen (Mobile Apps) im Trend. Ziel des Beitrags ist es, die didaktischen Potenziale des Mobile Learning durch den Einsatz von Tablet-PCs in der beruflichen Ausbildung zu untersuchen. Als Ausgangspunkt dient dabei das Fallbeispiel des Center for Young Professionals in Banking in der Schweiz, das im Jahr 2011 eine umfassende Pilotstudie durchgeführt hat. Ausgehend vom konkreten Fall werden anschließend die Potenziale für medienbezogene Kompetenzen sowie eine „didaktische Landkarte“ zur Verortung von Mobile-Learning-Szenarien eingeführt, um die verschiedenen pädagogischen Leitvorstellungen dieser Szenarien aufzuzeigen.

 

Jun 052012
 
Gravatar_ChristophMeier

Im Rahmen des  OpenCourse 2012: “Trends im E-Teaching – der Horizon Report unter der Lupe” begann gestern der Block zum Thema “Learning Analytics”  und heute fand dazu eine erste Sitzung im virtuellen Klassenzimmer statt. Mehr als 100 Teilnehmende waren dabei und – das schon mal vorab gesagt – ich fand die Sitzung wirklich gut (Kompliment an Jochen Robes als Moderator und Martin Ebner als Referent)!

 

 

 

 

 

 

Worum geht es bei Learning Analytics und worum ging es in dieser Sitzung?

Learning Analytics geht unter anderem auf Educational Data Mining (EDM) zurück und ist – vereinfacht gesagt – die Analyse von Daten, die sich aus Lernaktivitäten ergeben: Welche Lernressourcen werden aufgerufen, welche nicht? Welche Aufträge werden mit welchem Erfolg bearbeitet? Was wird in Foren gelesen und kommentiert? Wer reagiert auf wen? Wann lässt Lernaktivität nach bzw. bricht ab? Analysieren kann man solche Daten auf der Ebene von einzelnen Lernenden, Kursen, Studienprogrammen, Hochschulen, Regionen, Nationalstaaten oder globalen Organisationen und Programmen. Zielsetzungen können sein das Herstellen von Transparenz zu Lernaktivitäten, die Identifikation von potenziellen Kurs- / Studienabbrechern oder auch die Identifikation von Ansatzpunkten zur Verbesserung von Lernprozessen und Lernerfolg. Informativ aus meiner Sicht dazu das Programm der diesjährigen Konferenz “Learning Analytics and Knowledge (LAK 2012)” und ein Dokument der Forschungsgruppe SOLAR.

Im Rahmen der OPCO-Sitzung heute hat Martin Ebner anhand eines Projekts, bei dem es um die Unterstützung von mathematisches Lernen auf der Stufe Grundschule / Primarschule / Volksschule geht, einige Gedanken zu Learning Analytics formuliert. Das war für mich, der ich das Thema bisher eher aus dem Hochschulkontext kenne, interessant zu hören – und auch, dass dieses Projekt ursprünglich gar nicht als Analytics-Projekt angelegt war.

Wie die Schulkinder mit dem im Rahmen des Projekts entwickelten digitalen 1×1-Trainer arbeiten, ist in einem kurzen Video zu sehen. Über einen Beobachtungszeitraum von 1.5 Monaten haben die 230 beteiligten Kinder in mehr als 750 Sitzungen über 28’000 Aufgaben gelöst. Bei der Arbeit mit diesen Datenmengen rückte dann das Thema Learning Analytics in den Vordergrund. Wie kann man sich einen Überblick darüber verschaffen, wie die Kinder selbständig mit dem 1×1-Trainer arbeiten, ob und wie gut sie vorankommen? Hierzu wurden verschiedene Auswertungsalgorythmen und Visualisierungen entwickelt. Dabei zeigte sich unter anderem, dass es im Hinblick auf den Lernfortschritt schon einen Unterschied macht, ob man darauf schaut, ob Kinder zufällig ausgewählte Aufgaben nur einmal oder zweimal in Folge richtig gelöst haben. Und es zeigen sich auch Verlaufskurven bezüglich korrekter Aufgabenlösung, die ein genaueres Hinschauen und gegebenenfalls auch Intervenieren durch die Lehrperson nahelegen.

 

 

 

Parallel zum Bericht von Martin Ebner wurde der Chat intensiv genutzt – aber dem konnte ich nicht wirklich folgen. In der anschliessenden Diskussion wurde unter anderem die Frage gestellt, welchen Arbeitsaufwand solche Analysen für Lehrpersonen mit sich bringen. Martin Ebner machte deutlich, dass dies bisher noch zu aufwändig und für Lehrpersonen nebenher kaum zu bewältigen ist. Hier muss sich also noch einiges tun. Auch die Frage, inwiefern sich diese Herangehensweise auf höhere Ausbildungsstufen und weniger standardisierbare Lernschritte übertragen lässt, wurde angerissen. Und schliesslich waren auch Fragen des Datenschutzes ein Thema. Martin Ebener selbst hatte in seinem Vortrag darauf verwiesen, dass bei der Fülle an Daten(spuren), die wir im Social Web hinterlassen, Anonymität nicht mehr gewährleistet werden kann und Personenprofiling prinzipiell möglich ist.

Die Vision, Lernprozesse durch die Analyse von grossen Mengen an Nutzerdaten besser verstehen und unterstützen zu können, ist formuliert und erste Werkzeuge sind verfügbar. Aber es ist wohl noch ein weiter Weg, bis dies im Alltag von Bildungsinstitutionen seinen Platz gefunden haben wird.

Jun 042012
 

Gerne weisen wir auf  eine interessante Konferenz für Bildungsverantwortliche hin: eapril 2012: “Creating competence – Innovations in Learning and Development” http://www.eapril.org/EAPRIL2012/

Die Konferenz findet vom 28. November – 30. November an der JAMK University of Applied Sciences in Jyväskylä (Finnland) satt. Forscher und Praktiker werden beispielsweise folgende Fragen gemeinsam diskutieren können: How can practice-based and practitioner research contribute to the quality of innovative learning? How can practice-based and practitioner research be organised to promote innovativeness for learning at work, for work and creating competences?

18 September 2012: submission deadline